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Karl Friedrich Weiland

Geopolitik im Dienste Italiens

Die Zeitschrift Limes gründet eine Schule für Geopolitik und Staatsführung

12. Januar 2021
  • Karl Friedrich Weiland
  • 12. Januar 2021
Scuola di Limes (www.scuoladilimes.it)

Seit 1993 erklärt Limes, die italienische Zeitschrift für Geopolitik (Rivista italiana di geopolitica) in ihren zunächst vierteljährlich und später monatlich erscheinenden Ausgaben die internationale und nationale Politik aus geopolitischer Sicht. Mit der Zeitschrift hat ihr Herausgeber Lucio Caracciolo für die Italiener ein Medium geschaffen, dass ihnen die globalen Konflikte und Entwicklungen mittels der Geopolitik dechiffriert. Nun geht er einen Schritt weiter, indem er das mit Limes geschaffene Netzwerk von Autoren und Kontakten in Staat und Wirtschaft nutzt, um eine italienische Lehrstätte für Geopolitik zu gründen.

Die Limes-Schule für Geopolitik und Staatsführung bezeichnet Caracciolo ausdrücklich als „Nicht-Akademie“. Ihr Ansatz ist pragmatisch, nicht theoretisch. Geopolitik versteht er als Analyse und Lösung von Machtkonflikten in bestimmen Räumen und Zeiten, unter Berücksichtigung struktureller Faktoren – genauer: kulturellen, historischen, wirtschaftlichen und geographischen. Zielgruppe der Schule sind Hochschulabsolventen und Führungskräfte aus Staat und Wirtschaft. Sie sollen lernen, den Wettbewerb zwischen den Mächten zu verstehen und die Kräfte zu analysieren, welche die Welt um uns herum formen, um auf Grundlage des nationalen Interesses Entscheidungen zu treffen.

Der praktische Charakter der Ausbildung zeigt sich darin, dass sie ausdrücklich „Geopolitik im Dienste Italiens“ (Geopolitica al servizio dell’Italia) lehren soll, wie es einleitend auf der Internetseite der Schule heißt. Ausschlaggebend für deren Gründung war die Feststellung, dass Italien unter einer ernsthaften strategischen Lücke leidet. Mitverantwortlich dafür ist, dass die vorhandenen Ausbildungsstätten eher theorie- als praxisorientiert sind. Die Limes-Schule soll die Welt aus italienischem Blickwinkel betrachten, ihre Absolventen sollen befähigt werden, die italienischen Interessen in Politik und Wirtschaft bestmöglich zu vertreten.

Die Internetseite der Schule gibt einen Überblick über das Curriculum der Ausbildung:

  • Methodik der Geopolitik (u.a. Strategie und Taktik, Imperien und Einflusssphären),
  • Geopolitische Karthographie (Visualisierung gegensätzlicher Projekte und Absichten der politischen Akteure)
  • Wirtschafts- und Finanzgeopolitik (wirtschaftliche Interessen und übergeordnete strategische Imperative)
  • Der Staat und andere geopolitische Akteure (strategischen Interessen und Verfahren der Entscheidungsfindung)
  • Militärische Machtprojektion (insbesondere in den Dimensionen Meer, Weltraum und Cyber)
  • Geheimdienste (strategische Seite der nachrichtendienstlichen Tätigkeit)
  • Berichte aus der Praxis durch Staatsbeamte und Manager
  • Nationale Pädagogik (wie informieren Mächte ihre Bevölkerung über sich selbst)
  • Verhandlungstraining (Hineindenken in die Sichtweise der Kontrahenten)
  • Geopolitische Anwendung von Recht (Warum Multilateralismus immer Machthierarchien verbirgt)
  • Konfliktübungen (die Teilnehmer übernehmen Rollen von Akteuren und wenden das Gelernte an)

Der erste Kurs der Limes-Schule beginnt am 9. April 2021 und umfasst 124 Ausbildungsstunden, die in zwei Trimestern von April bis Juni und September bis November absolviert werden. Der Unterricht findet jeweils am Freitag und Samstag statt. Insgesamt können bis zu 40 Personen teilnehmen. Die Unterrichtssprachen sind Italienisch und Englisch. Bewerbungen sind bis zum 28. Februar möglich.

Kontakt
Email: info@scuoladilimes.it
Web: www.scuoladilimes.it

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Karl Friedrich Weiland

Dr. Karl Friedrich Weiland ist als Rechtsanwalt und Politikberater in Berlin tätig. Als Gründer des Kallikles Verlages ist er zugleich Herausgeber der Internetzeitschrift für Geopolitik.

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